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Gemeinderat | 29. Mai 2020
Rechnungsabschluss mit Überschuss von 3,1 Mio. Franken im Gesamthaushalt
Die Interlakner Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Ertragsüberschuss im Gesamthaushalt von 3,1 Mio. Franken ab. Im allgemeinen Haushalt, der mit dem früheren Steuerhaushalt vergleichbar ist, beträgt der Ertragsüberschuss 2,45 Mio. Franken, in den Spezialfinanzierungen gesamthaft 0,65 Mio. Franken. Der Bilanzüberschuss, der dem früheren Eigenkapital entspricht, aber nicht mehr dessen Bedeutung hat, beläuft sich auf 18,34 Mio. Franken, was 15,9 Steueranlagezehnteln entspricht. Der Steueranlagezehntel 2019 beträgt 1,154 Mio. Franken. Die Einnahmen aus direkten Steuern der natürlichen Personen überstiegen das Budget um 0,33 Mio. Franken. Die direkten Steuern der juristischen Personen lagen um 3,25 Mio. Franken höher als budgetiert. Zum positiven Rechnungsergebnis beigetragen haben neben den höheren Steuereinnahmen auch die gute Ausgabendisziplin der Verwaltung. Der Sach- und Betriebsaufwand lag nämlich 8,8 Prozent unter dem Budget. Zudem konnte mit einem veräusserten Recht an einer Liegenschaft ein Buchgewinn von 0,42 Mio. Franken erzielt werden. Andererseits hat die vom Grossen Gemeinderat im August 2019 beschlossene periodengerechte Abgrenzung des Lastenverteilers Ergänzungsleistungen den Überschuss um 1,3 Mio. Franken geschmälert. Aufgrund der hohen Nettoinvestitionen 2019 waren zudem 2,57 Mio. Franken mehr als budgetiert für zusätzliche Abschreibungen zu verwenden.
Investitionen und Verwaltungsvermögen
Die Nettoinvestitionen des allgemeinen Haushalts fielen um 0,88 Mio. Franken höher aus als budgetiert, was einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Budget entspricht und fast dem Vierfachen des Vorjahres. In der gebührenfinanzierten Spezialfinanzierung Abwasser wurden netto 1,11 Mio. Franken mehr investiert als vorgesehen. Hier beträgt das Plus 70 Prozent. Im langjährigen Vergleich liegt die Realisierungsquote von 137 Prozent deutlich über dem Durchschnitt von 82 Prozent. Das Verwaltungsvermögen beträgt Ende 2018 32,93 Mio. Franken. Die Zunahme von 5,19 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahr ist ebenfalls mit der grösseren Investitionstätigkeit begründet.
Finanzvermögen und Fremdkapital
Das Finanzvermögen beläuft sich Ende 2019 auf 39,07 Mio. Franken, womit eine Zunahme um 4,83 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahr vorliegt. Das Fremdkapital nahm per Ende 2019 um 2,19 Mio. Franken auf 31,95 Mio. Franken zu. Das Nettovermögen von 7,12 Mio. Franken entspricht einem Nettovermögen pro Kopf der Bevölkerung von 1'281 Franken. 2018 betrug das Nettovermögen 809 Franken pro Person, während 2017 noch eine Nettoschuld von 291 Franken pro Kopf der Bevölkerung vorlag.
Der Grosse Gemeinderat wird die Jahresrechnung 2019 in seiner Sitzung vom 30. Juni 2020 behandeln.
Gemeinderat | 22. April 2021
Kredite und Beiträge
Das Dach und die Heizung der Gemeindeverwaltung sind sanierungsbedürftig. Insbesondere die Schaltersituation im Erdgeschoss beim Infoschalter und den Einwohnerdiensten ist nicht besucherfreundlich und wenig diskret. Der Gemeinderat hat deshalb 100'000 Franken bewilligt, um die Planung der Sanierung und eines Umbaus an die Hand zu nehmen.
Für die Teilerneuerung einer Wohnung in der Gemeindeliegenschaft Marktgasse 8 sind 40'000 Franken bewilligt worden, für die Sanierung der Bühnentechnik in der Aula der Schulanlage Alpenstrasse 22'000 Franken.
Im Zusammenhang mit der Erneuerung der Beleuchtung und der Schalldämmung im Sekundarschulhaus ist ein erster Kredit von 37'000 Franken gesprochen worden, damit ein Musterschulzimmer ausgerüstet werden kann.
Für die Instandstellung der nicht mehr als solche genutzten Zivilschutzanlage Mittengraben hat der Gemeinderat einen Projektierungskredit von 60'000 Franken freigegeben. Nach der Instandstellung werden die Räumlichkeiten dem Verein Musikschule Oberland Ost als Übungsräume vermietet.
Der Verein Standortförderung Wirtschaftsraum Interlaken-Jungfrau wird für sein Projekt "Summer Celebrations 2021" mit 22'000 Franken unterstützt.
Ehrung von besonderen Leistungen
Wohl auch, weil 2020 kaum sportliche Wettkämpfe oder Berufswettkämpfe stattgefunden haben, ist keine einzige Anmeldung für eine solche Ehrung durch die Gemeinde eingegangen. Eine Nomination in der Kategorie Lebenswerk konnte vom Gemeinderat nicht berücksichtigt werden.
Abfallvorschriften
Im Januar hat der Grosse Gemeinderat das neue Abfallreglement genehmigt. Gestützt darauf konnte der Gemeinderat nun auch die Abfallverordnung beschliessen, die insbesondere die Abfallgebühren regelt. Das Reglement und die Verordnung treten auf den 1. Januar 2022 in Kraft.
Personelles
Kurz vor Ende März 2021 haben sich der Gemeinderat und Gemeindeschreiberin Silvia Zimmermann auf eine einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses verständigt. Der Gemeinderat hat mit dem früheren langjährigen Gemeindeschreiber Philipp Goetschi Kontakt aufgenommen. Dieser hat sich bereit erklärt, die Funktion ad interim wieder auszuüben, bis eine neue Gemeindeschreiberin oder ein neuer Gemeindeschreiber voraussichtlich im Herbst 2021 das Amt übernehmen wird. Zurzeit läuft das Bewerbungsverfahren.
Für die Ende Januar 2021 ausgetretene Brigitte Brugger hat Lea Zenger aus Wimmis am 1. April ihre Stelle als neue Sachbearbeiterin Einwohnerdienste angetreten.
Für Christian Neuenschwander, der auf Ende März 2021 gekündigt hat, ist Alfred Zimmermann aus Matten bei Interlaken angestellt worden. Er wird die Stelle beim Bereich Infrastruktur am 1. Juni 2021 antreten.
Einbürgerungen
Siyabed Avsar, türkischer Staatsangehöriger, und Taru Kosonen, finnische Staatsangehörige, konnte das Gemeindebürgerrecht von Interlaken zugesichert werden.
Gemeinderat | 17. Mai 2020
Sitzungen vom 3. März bis 6. Mai 2020
Ferienbetreuung auf dem Bödeli
Ab den Sommerferien 2021 und bis zu den Herbstferien 2023 soll eine Versuchsphase stattfinden, in der während der Sommer- und der Herbstferien eine Ferienbetreuung von Kinder angeboten wird. Der Gemeinderat hat dafür einen Betrag von 150'000 Franken bewilligt. Es wird mit Kosten von 100 Franken pro Tag und Kind gerechnet. Daran haben sich die Eltern mit 30 Franken zu beteiligen. Weitere 30 Franken trägt der Kanton und 40 Franken verbleiben der Gemeinde.
Leistungsverträge mit Organisationen
Der Grosse Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung den erstmaligen Leistungsvertrag und den Interlakner Standortgemeindebeitrag 2021 bis 2024 nach kantonalem Kulturförderungsgesetz mit dem Verein Bödeli-Bibliothek beschlossen.
Der Leistungsvertrag und der erhöhte Beitrag für die Stiftung Kunst und Kulturhaus Interlaken ist letzte Woche ebenfalls vom Parlament beschlossen worden.
Der Gemeinderat hat in seiner Zuständigkeit den Vertrag 2021 bis 2024 mit dem Verein Interlaken Classics erneuert, da hier der Standortgemeindebeitrag gegenüber den letzten vier Jahren unverändert bleibt.
Kredite
Für die Planung des Ersatzes des Personenlifts durch einen Servicelift im Schulhaus Alpenstrasse Nord hat der Gemeinderat 10'000 Franken bewilligt.
Interlaken beteiligt sich mit 77'000 Franken an der Erneuerung der Scheibenanlage und der Messsysteme im Schiessstand Lehn. Weitere Beiträge an die Schiessanlage Lehn werden nur noch geleistet, wenn sich nicht auch die Standgemeinschaft Lehn namhaft an den Kosten beteiligt.
Personelles
Für den Ende Mai 2020 austretenden Andreas Iseli hat der Gemeinderat Martin Wyss als Sachbearbeiter Steuern angestellt. Dieser tritt die Stelle nach dem Ende seiner Lehrzeit, die er auf der Gemeindeverwaltung Interlaken absolviert hat, am 1. August 2020 an.
Abstimmung über Gemeindebeteiligung an Sporthalle Gynmasium am 28. Juni 2020
Die nächste Abstimmung in Gemeindeangelegenheiten ist auf den 28. Juni 2020 angesetzt worden. An diesem Datum wird den Stimmberechtigten der Verpflichtungskredit für den Gemeindeanteil am Neubau einer Dreifachsporthalle beim Gymnasium zum Entscheid unterbreitet. Der Grosse Gemeinderat hat den Kredit von 5,15 Millionen Franken am 12. Mai 2020 einstimmig zuhanden der Stimmberechtigten verabschiedet.
Schulexterne Nutzung von Turn- und Sportanlagen
Die Turnhallen der Gemeinde und des Gymnasiums bleiben für die Nutzung durch Vereine und Private bis zum Ende des Schuljahrs 2019/2020 geschlossen. Vereinen und Privaten, die ein Schutzkonzept vorlegen, das die Vorgaben des Bundes einhält, kann die Nutzung ab dem 8. Juni 2020 wieder gestattet werden, jedoch ohne Duschen und Garderoben. Die Benützungsgebühren für die Wochen, in denen die laufenden Saison- oder Jahresbewilligungen nicht genutzt werden konnten oder können, werden zurückerstattet.
Gemeinderat | 28. April 2020
Neue Abteilungs- und Bereichsleitende
Silvia Zimmermann neue Gemeindeschreiberin
Gemeindeschreiber Philipp Goetschi gibt nach über 33 Dienstjahren das Amt als Gemeindeschreiber auf Ende 2020 ab. Der Gemeinderat hat die Nachfolge mit der Anstellung von Silvia Zimmermann geregelt. Die 43jährige Silvia Zimmermann wohnt in Bern, ist diplomierte Gemeindeschreiberin und verfügt auch über den Titel Executive Master of Business Administration BFH in Leadership und Management. Sie ist eine ausgewiesene Verwaltungsfachfrau und war bisher in vergleichbaren Funktionen als Gemeindeschreiberin und bei der Kantonsverwaltung in einer Stabsfunktion tätig. Seit drei Jahren arbeitet sie als Beraterin in einem Unternehmen in Bern, das Dienstleistungen und Beratungen für die öffentliche Hand, insbesondere auch für Gemeinden, erbringt. Silvia Zimmermann tritt ihre Stelle am 1. Dezember 2020 an. Mit ihr übernimmt in Interlaken erstmals eine Frau eine der Geschäftsleitungsfunktionen. Philipp Goetschi wird 2021 mit einem reduzierten Arbeitspensum noch Spezialaufgaben übernehmen.
Jürg Blum neuer Polizeiinspektor
Polizeiinspektor Hans Peter Bühlmann gibt nach zehn Dienstjahren das Amt als Polizeiinspektor auf Ende September 2020 ab. Der Gemeinderat hat die Nachfolge mit der Anstellung von Jürg Blum geregelt. Der 53jährige Jürg Blum wohnt in Willisau, ist ausgebildeter Kaufmann und Bahnpolizist und verfügt über das Diplom als bernischer Fachmann Gemeinden. Er leitete während mehrerer Jahre das Polizeiinspektorat einer grossen Berner Gemeinde und ist seit vier Jahren als Gemeindeschreiber einer Emmentaler Gemeinde tätig. Jürg Blum tritt seine Stelle am 1. September 2020 an. Hans Peter Bühlmann wird bis September 2021 mit einem reduzierten Arbeitspensum noch Spezialaufgaben übernehmen.
Franziska Schlegel neue Bereichsleiterin Bildung
Bereichsleiterin Bildung Esther Gabi gibt nach 25 Dienstjahren das Amt als Bereichsleiterin Bildung auf Ende September 2020 ab. Der Gemeinderat hat die Nachfolge mit der Anstellung von Franziska Schlegel geregelt. Die 54jährige Franziska Schlegel wohnt in Unterseen. Sie ist ausgebildete Kauffrau und war bisher in der Reisebranche tätig, auch in Leitungsfunktionen. Franziska Schlegel tritt ihre Stelle am 1. September 2020 an.
Gemeinderat | 20. März 2020
Die Gemeinde Interlaken hat bereits vor zwei Wochen eine von Gemeindepräsident Urs Graf geleitete Task Force aus Vertretungen aller Abteilungen und der Industriellen Betriebe eingesetzt, welche die Situation aus Sicht der Gemeinde laufend beurteilt und nötige Massnahmen umsetzt.
Alle über 70jährigen Personen, die nicht in einem Kollektivhaushalt leben, sind persönlich angeschrieben und auf Hilfeangebote der Gemeinde hingewiesen worden. Eine Arbeitsgruppe prüft, in welcher Form die Gemeinde ortsansässigen Firmen in Härtefällen auch mit wirtschaftlichen Massnahmen helfen könnte.
Ab sofort sind Vorsprachen auf der Gemeindeverwaltung nur noch nach Terminvereinbarung möglich. Die Mitarbeitenden der Verwaltung arbeiten weiter und erledigen die anfallenden Geschäfte, so weit möglich und sinnvoll im Homeoffice von zuhause. Alles, was telefonisch oder per eMail oder Briefpost erledigt werden kann, soll auf diesen Wegen erledigt werden. Auch der Werkhof stellt sicher, dass er seine Arbeit erfüllen kann, insbesondere auch die Kehrichtabfuhr und die Reinigungsarbeiten.
Der Gemeinderat dankt der Bevölkerung, dass sie die Anordnungen und Empfehlungen des Bundesrats und des Bundesamts für Gesundheit konsequent einhält und umsetzt.
Gemeinderat | 24. Februar 2020
Sitzungen vom Januar und Februar 2020
Aula und Sporthalle
Die Aula der Schulanlage Alpenstrasse muss saniert werden. Zudem soll sie mit einem Erweiterungsbau ergänzt werden, der Platz für die Bödeli-Bibliothek, die Ludothek Jojo und die Volkshochschule Interlaken und Umgebung bietet. Der nötige Kredit von 19,2 Millionen Franken wird dem Grossen Gemeinderat am 24. März vorgelegt. Die Turnhalle des Gymnasiums hat ihre Lebensdauer erreicht und muss neu gebaut werden. Für den Kanton würde eine Zweifachsporthalle reichen. Um auch die Bedürfnisse der Interlakner Volksschule abzudecken, soll eine Dreifachsporthalle gebaut werden, an der sich die Gemeinde mit 28 Prozent oder 5,03 Millionen Franken beteiligt. Auch diese Kreditvorlage kommt Ende März ins Parlament.
Kanalisationskredite
Für Baugrunduntersuchungen im Zusammenhang mit der Kanalisationssanierung auf der Teilstrecke Du Nord bis Beau-Rivage-Kreuzung hat der Gemeinderat 45'000 bewilligt. Damit sind bisher 260'000 Franken für dieses Projekt gesprochen. Um den Seeauslauf der Regenabwasserleitung Mittlers Moos zu optimieren, sind 365'000 Franken nötig. Hier beläuft sich der gesamte bewilligte Kredit neu auf total 7,5 Millionen Franken.
Personelles
Auf der Gemeindeverwaltung kommt es dieses Jahr zu personellen Wechseln aufgrund von Pensionierungen. Gemeindeschreiber Philipp Goetschi auf Ende 2020 sowie Polizeiinspektor Hans Peter Bühlmann und Bereichsleiterin Bildung Esther Gabi auf Ende September geben ihre Funktion ab. Die drei Stellen werden nächstens zur Neubesetzung ausgeschrieben. Martin Kissling aus Matten bei Interlaken tritt am 1. Juni seine neue Stelle als Hauswart an.
Wechsel in Kommissionen
Oliver Grunder aus Unterseen und Nils Buri aus Grindelwald ersetzen Verena Roder und Urs Zumbrunn in der Fachkommission Zivilschutzorganisation Jungfrau. Oliver Fuchs hat als Mitglied der Baukommission demissioniert. Seine Nachfolge wird Ende März durch den Grossen Gemeinderat gewählt. Die Freisinnig-demokratische Partei hat ein Vorschlagsrecht.
Kurtaxenverordnung
Die Stimmberechtigten haben im Mai 2019 mit einer Änderung des Kurtaxenreglements verlangt, dass Gebäude, in denen Übernachtungsmöglichkeiten angeboten werden, einheitlich beschriftet werden müssen. Der Gemeinderat hat im Januar 2020 die Kurtaxenverordnung beschlossen. Diese regelt die Details zu dieser Anschreibepflicht, insbesondere auch den Inhalt und das Aussehen der Schilder. Gegen die Kurtaxenverordnung ist beim Regierungsstatthalter Interlaken-Oberhasli eine Beschwerde eingereicht worden, weshalb die Verordnung noch nicht angewendet werden kann. Damit ist auch die Beschilderung der Liegenschaften aufgeschoben.
Gemeinderat | 21. Januar 2020
Hotelneubau auf dem Des Alpes-Areal
Der Gemeinderat nimmt einen neuen Anlauf zur Entwicklung des Des Alpes-Areals. Als Entwicklungspartnerin hat er die Losinger Marazzi AG ausgewählt.
Nachdem im Jahr 2014 ein erster Anlauf zur Entwicklung des Des Alpes-Areals an der Urne gescheitert ist, hat der Gemeinderat im Frühling 2017 beschlossen, die Entwicklung wieder aufzunehmen. Er konzentriert sich dabei auf die Entwicklung eines Hotels entlang des Höhewegs.
Der Wahl der Entwicklungspartnerin ist ein aufwändiges Evaluationsverfahren vorausgegangen. Sieben potenzielle Entwicklungspartnerinnen und -partner wurden eingeladen, der Gemeinde ein Angebot zu unterbreiten. Das Echo auf diese Ausschreibung war sehr erfreulich. Alle eingereichten Angebote waren von hoher Qualität und zeugen davon, dass Interlaken für Hotelbetriebe nach wie vor sehr attraktiv ist.
Ein vom Gemeinderat eingesetztes Auswahlgremium hat die eingegangenen Bewerbungen geprüft und mit zwei Bewerbenden vertiefte Gespräche und Verhandlungen geführt. Dem Gremium wurde auch Gelegenheit geboten, entsprechende Referenzprojekte zu besuchen.
Als Sieger ist aus diesem Verfahren das Team Losinger Marazzi mit der Investorin und Hotelbetreiberin Boissée Finances hervorgegangen. Der Gemeinderat hat sich insbesondere aufgrund der folgenden Punkte für das von diesem Team vorgeschlagene Konzept entschieden:
- Das vorgeschlagene Hotelkonzept im 4*-Bereich entspricht der touristischen Ausrichtung Interlakens am besten.
- Durch das Zusammengehen mit der Boissée Finances und der weltweit vernetzten Marriott-Gruppe verfügt das Konzept über ein grosses Potenzial, um ein neues Gästesegment nach Interlaken zu bringen.
- Das Bebauungs- und Betriebskonzept reagiert sehr sensibel auf die besondere Situation mit dem Mammutbaum, dem Restaurant Des Alpes und den Pavillons in der Vorzone. Es lässt der Gemeinde offen, das bestehende Restaurant Des Alpes im Eigentum zu behalten und weiterzubetreiben.
- Das Angebot von rund 4,5 Millionen Franken für die Übernahme des Hotelareals ist wirtschaftlich attraktiv.
- Das vorgeschlagene Vorgehen mit dem Einbezug der Bevölkerung hat den Gemeinderat überzeugt.
Die Gemeinde wird nun in enger Zusammenarbeit mit Losinger Marazzi AG den weiteren Prozess einleiten, in den alle Interessengruppen einbezogen werden. Gestützt darauf wird der Grosse Gemeinderat darüber befinden, ob das Terrain für das Hotelprojekt zu den vereinbarten Bedingungen an die Projektentwickler abgetreten werden kann. Um auch die Stimmberechtigten einbeziehen zu können, wird der Gemeinderat dem Parlament empfehlen, seinen Entscheid einer Konsultativabstimmung zu unterbreiten.
Der Prozess wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach den politischen Entscheiden ist ein Studienauftragsverfahren geplant. Ziel wäre es, dass das Hotel im Jahr 2024 eröffnet werden kann.
Kurzporträts (formuliert durch die beiden Firmen)
Losinger Marazzi AG
Losinger Marazzi ist eines der führenden Schweizer Unternehmen, wenn es um innovatives Bauen, die Entwicklung intelligenter, lebenswerter Städte und die nachhaltige Erneuerung von Arealen geht. Wir leben klare Werte und Grundsätze, begrüssen dabei Vielfalt und zeigen soziale Verantwortung. Losinger Marazzi blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück.
An unserem Hauptsitz in Bern und an fünf weiteren Standorten in der Schweiz formen rund 800 regionale verankerte Mitarbeitende die Zukunft. Der Jahresumsatz von Losinger Marazzi beträgt rund CHF 800 Mio.
Wir entwickeln und realisieren Projekte in zahlreichen Geschäftsbereichen wie Wohnungsbau, Dienstleistungsgebäude und Hotels, Gesundheits- und Bildungswesen, Industrie und Renovation. Wir setzen unter anderem mit Building Information Modeling (BIM) neuste Tools und Technologien ein. Diese helfen uns, Projekte optimal zu planen und zu realisieren. Was bei uns im Vordergrund steht, sind Qualität, nachhaltiges Bauen sowie Kosten- und Terminkontrolle. Aber auch die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden hat oberste Priorität. So hat Losinger Marazzi 2018 zum zweiten Mal den SUVA-Preis für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz erhalten.
Boissée Finances
Boissée Finances ist seit über 30 Jahren spezialisiert auf Projektentwicklung, Investitionen, Finanzierung und den Betrieb von Hotels und Thalassotherapie-Zentren in Europa. Das Unternehmen befindet sich zur Mehrheit im Familieneigentum.
Über die Schweizer Gesellschaften SHRF SA und Cogestel Compagnie de Gestion Hôtelière SA besitzt und betreibt Boissée Finances hierzulande 17 Hotels mit rund 2000 Zimmern und investiert an strategischen Standorten mit hohem Potenzial. Sie setzt bei ihren Neubauten grossen Wert auf Nachhaltigkeit und achtet stets auf eine optimale Integration in die Umgebung.
Boissée Finances besitzt und betreibt mit seinen Tochtergesellschaften aktuell 81 Hotels mit insgesamt rund zehntausend Zimmern in der Schweiz, Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Portugal und ist wachsender Partner von Marriott in Europa sowie der grösste private Franchisenehmer von Accor Hotels.
Gemeinderat | 30. Dezember 2019
Sitzungen von Mitte November bis Ende Dezember 2019
Finanzplan 2020 bis 2024
Der Gemeinderat hat den Finanzplan 2020 bis 2024 beraten. Der Finanzplan rechnet im Jahr 2024 bei einer finanzpolitischen Reserve von 20,8 Millionen Franken mit einem Bilanzüberschuss von 18,0 Millionen Franken. Diese positiven Zahlen können nicht verhindern, dass die Selbstfinanzierung während der ganzen Finanzplanungsperiode ungenügend ist. Es braucht auch in den nächsten Jahren Rechnungsabschlüsse mit Ertragsüberschüssen in Millionenhöhe, um die Verschuldung nicht zu stark anwachsen zu lassen.
Regionales Angebotskonzept öffentlicher Verkehr 2022 bis 2025
Der Gemeinderat hatte Gelegenheit, zum regionalen Angebotskonzept 2022 bis 2025 für den öffentlichen Verkehr Stellung zu nehmen. Er hat das umfangreiche Konzept studiert und für gut befunden, weshalb er auf eine Stellungnahme verzichtet hat.
Funktionendiagramm
Im Funktionendiagramm, das aus den Haupt- und Sonderdiagrammen besteht, sind die detaillierten Zuständigkeiten der Gemeindeorgane und des Personals definiert. Der Gemeinderat hat auf den 1. Januar 2020 die Sonderdiagramme zum Rechnungswesen, zum Personalwesen und zu den Gemeinderatsgeschäften angepasst.
Wechsel bei den Hauswartdiensten
Thomas Rieder hat als Fachgruppenleiter Hauswartdienste auf Ende Februar 2020 gekündigt. Die Stelle wird mit Simon Seiler intern neu besetzt. Auch für den Fachgruppenleiter-Stellvertreter ergibt sich mit Danijel Kosic eine interne Lösung. Die dadurch freie Stelle einer Hauswartin oder eines Hauswarts ist zur Wiederbesetzung ausgeschrieben worden.
Lohnwesen
Das Interlakner Gemeindepersonal erhält wie das Kantonspersonal als Teuerungsausgleich eine generelle Lohnerhöhung von 0,2 Prozent. Für individuelle Lohnerhöhungen hatte der Gemeinderat 0,8 Prozent der Bruttolohnsumme vorgesehen, die er auch ausgeschöpft hat.
Sanierung der Lindenallee
Der Kanton plant die Sanierung der Lindenallee. Da diese mit der Freiestrasse und der Allmendstrasse zwei Gemeindestrassen kreuzt, hat sich die Gemeinde an den Kosten zu beteiligen. Die Gemeinde erneuert gleichzeitig die vier Carparkplätze an der Lindenallee beim Kreisel Allmendstrasse. Die Gesamtkosten für die Gemeinde belaufen sich auf 810'000 Franken, über die der Grosse Gemeinderat Ende Januar 2020 beschliessen wird. Im Kredit nicht enthalten ist die Sanierung der Kanalisation Lindenallee. Dafür hat der Gemeinderat in seiner Zuständigkeit bisher 133'000 Franken bewilligt.
Statistisches zum Jahresende
Der Gemeinderat hat 2019 in 23 Sitzungen 483 Traktanden behandelt, was 21 Traktanden pro Sitzung entspricht. Dazu benötigte er 83¾ Stunden, also 3 Stunden und 38 Minuten pro Sitzung oder knapp 10½ Minuten pro Traktandum. Die Beratungen im Gemeinderat füllten 265 Protokollseiten. Im Vorjahr waren es bei ebenfalls 23 Sitzungen 431 Traktanden in 72½ Sitzungsstunden und auf 241 Protokollseiten.
Der Berichterstatter aus den Gemeinderatssitzungen wünscht der Bevölkerung ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.